Orvieto, die Stadt des Slow Food
Orvieto "Slow Food Stadt" hat die Kunst des "langsamen Genießens" zu seinem Symbol gemacht, indem es "Orvieto con Gusto" (Orvieto mit Genuss) ins Leben gerufen hat, ein önogastronomisches alljährliches Treffen zur Erhaltung und Förderung der lokalen Küche mit Gourmetschulen. Aber Orvieto ist auch die "Weinstadt": denn Orvieto D.O.C. , das Aushängeschild von Orvieto, unterstreicht jedes Gericht und wird für die Zubereitung eines der typischsten Gerichte der Stadt, die "gallina mbriaca (betrunkene Henne), verwendet.
Fabro und die Gegend von Orvieto sind auch Trüffelgebiet: die kostbare Knolle und die Produkte aus dem Unterholz werden im November in Fabro auf der Trüffelmesse ausgestellt, sind aber das ganze Jahr über auf dem Tisch zu finden.

Von der Brotsuppe zu Heuschreckenkrebsen
Die kulinarische Tradition im Raum Orvieto stammt aus der Vergangenheit: Von den Etruskern bis zu den Römern, bis zum Mittelalter und der Renaissance. Im 15. Jahrhundert erarbeitete Simone Prodenzani in der Burg Prodo köstliche Rezepte, als er den Vaporetto schrieb, mit der Beschreibung einer unverfälschten Gastronomie: Gnocchi aus Kartoffeln mit Trüffel, Umbricelli all’arrabiata, Kichererbsen und Kastaniensuppe, gedünstetes Wildschwein, Bauchspeck mit Salbei und Essig, das Kuratssteak, Bohnen mit Brotschnitten, Heuschreckenkrebse (Kürbisblüten), Pfannkuchen von San Giuseppe.

Wenn sich die Henne betrinkt
Jedes Jahr, zum Faschingsdienstag, musste der Halbpächter dem Besitzer zwei Hennen schenken. Hierfür aber suchte er die Ältesten und Zähesten aus. Damit das Geschenk nicht zurückgewiesen wurde, war man gezwungen es so kunstvoll zuzubereiten, dass das Fleisch genießbar war. Die Henne wird in Wein gewaschen und mit Salz, Knoblauch und Pfeffer gewürzt. Nach mehren Stunden, wird sie in Stücke geschnitten und in Wein aus Orvieto mit aromatischen Kräutern mariniert. Das Ergebnis ist ein leckeres Gericht, das man noch heute im Gebiet von Orvieto schätzt.

Die mittelalterlichen Bankette
Traditionelle und mittelalterliche Küche sind die wichtigsten Ingredienzien von besonderen Festen mit Banketten, die in den Kreuzgängen in der Altstadt von Orvieto ausgerichtet werden. Unter den angebotenen Menüs, die man auch in vielen Restaurants der Gegend probieren kann, befinden sich Kräutersuppe, weiße Lasagne, gebratene Leber vom Wildschwein, Spanferkel in schwarzer Soße, Dickmilch, Kringel mit Gewürzen. Und nicht zu vergessen, das Öl von allerbester Qualität, was auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass der Säuregehalt dieses Gebiets bei fast Null liegt.

Die traditionelle Küche
Aus der Vergangenheit stammen im Gebiet von Orvieto die kleinen Schnecken, die aus Wasser, Mehl, Schinken und Käse, zu einer Schneckenhausform zusammengerollt, auf den Tisch kommen. Oder die Tortucce, köstliche frittierte Teigwaren, mit Anis gedünstete Kringel, die dann im Ofen nach einer mittelalterlichen Prozedur gebacken werden, leckeres Hefegebäck und mit Quark angemachtes Brot. Schließlich Kringel mit Wein, ein Gebäck, das aus der Phantasie der Hausfrauen kreiert wurde, wobei Wein die Milch ersetzt. Der aschfarbene Käse, mit seinem unverwechselbaren Geschmack, wird in begrenzter Menge produziert: Er reift ein Jahr lang in Höhlen zwischen Eichenasche und Nussblättern. Der Flussbarsch-Hecht, ein Süßwasserfisch, wird mit Speck, Knoblauch, Pfeffer, wildem Fenchel, Rosmarin und Trüffel gefüllt und im Ofen mit Salz, Öl und Zitrone gebacken.