Vom Wald auf den Tisch
Die Nera fließt mitten durch bewaldete Anhöhen, eindrucksvolle Landschaften und Orte, die voller historischer und kunsthistorischer Besonderheiten sind. Die Nera durchfließt auch das Gebiet von Narni, zunächst durch enge Schluchten, und weitet sich dann an der Mündung zum Tiber hin. Auch hier, wie schon in der Valnerina, bietet die Natur großen Reichtum an Waldfrüchten: Pilze, Trüffel und Kastanien, die zu den hiesigen typischen Gerichten verarbeitet werden.

Würzige Gerichte aus dem Mittelalter
Zu den ausgezeichneten und typischen Vorspeisen gehören die Manfricoli, Nudeln aus Wasser und Mehl, die mit würzigen Soßen angerichtet werden. Ferner Polenta mit Wildschwein, das in den umliegenden Wäldern gejagt wird, oder Nudel- und Bohnengerichte, Gebratenes und Gegrilltes. Nicht zu vergessen der duftende bernsteinfarbene Honig aus der örtlichen Produktion, der sich auch zu Käse eignet. Das ganze wird mit Rotwein begleitet, dessen örtliche Produktion sich über die Jahre immer mehr verfeinert hat und kürzlich um eine Spätlese bereichert wurde). Nicht zuletzt das Olivenöl Extravergine feinster Qualität, eine unerlässliche Zutat für jedes Gericht. Auch die weiße Pizza, die in den Holzöfen gebacken und dampfendheiß zum Fest der Corsa all’Anello in Narni im Mai aufgetragen wird, wenn in den Gasthäusern die mittelalterliche Küche ihren Triumphzug hält.

Besondere Rezepte
Wildschwein mit Polenta
Das Wildschwein wird mit Gewürzen in Rotwein mariniert. Nach 24 Stunden wird das Fleisch in einen Tiegel mit Öl und aromatischen Kräutern gelegt, langsam gekocht und mit gerösteter Polenta aufgetragen.

Tortilglione
Das ist ein Gebäck langobardischen Ursprungs, das womöglich auf alte Versöhnungsriten zur Beschwörung der Fruchtbarkeit des Bodens zurückzuführen ist und wird zur Weihnachtszeit gebacken. Die Zutaten sind Mandeln, Zucker, Eiweiß, geriebene Zitrone und Mehl. Der Teig wird zu einer schlangenähnlichen Spirale gerollt.
In Penna in Teverina tragen die ortsansässigen Frauen alljährlich im August eine Küchenschlacht aus, geben aber ihre Rezepte niemals preis.

Mostgebäck
Es handelt sich hierbei um typisches Gebäck zur Weinlesezeit. Es wird mit Mehl, Most und Zucker zubereitet und im Ofen gebacken. In Jungwein eingetaucht ist es ein echter Leckerbissen.